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Unfallinstandsetzung: Ersatzteil-Preise wieder zehn Prozent teurer

02.10.2023 05:13 Uhr | Lesezeit: 3 min
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Fabrikatsübergreifend haben sich seit 2013 die ET-Preise laut GDV-Auswertung für eine Motorhaube um durchschnittlich 64 %, für einen vorderen Stoßfänger um 70 %, einen Kotflügel vorn um 71 % und einen Scheinwerfer um 67 % erhöht.
© Foto: Walter K. Pfauntsch

Ersatzteile wie Scheinwerfer, Windschutzscheiben und Kotflügel sind in den letzten zwölf Monaten erneut deutlich teurer geworden. Das geht aus einer aktuellen GDV-Auswertung hervor.

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Demnach haben die Autohersteller zwischen August 2022 und August 2023 die Preise im Schnitt um 9,7 Prozent erhöht. "Einige Ersatzteile wurden noch teurer: So kostet eine hintere Autotür sogar über 13 Prozent mehr als im Vorjahr", sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen am Freitag in Berlin

KH-Prämie legt seit 2013 um 7 %, ET-Markt um bis zu 97 % zu

Mit dem erneuten Preisanstieg setze sich eine Entwicklung fort, die der GDV seit 2013 beobachtet: "Die Kosten für Pkw-Ersatzteile steigen rasant und deutlich schneller als die Inflationsrate. Während der Verbraucherpreis-Index seit Januar 2013 um knapp 28 Prozent stieg, erhöhten Autohersteller ihre Ersatzteilpreise um mehr als 70 Prozent", so Asmussen. Weiter hält er fest, dass Kofferraumklappen und hintere Seitenwände in diesem Zeitraum um 93 Prozent, Rückleuchten sogar um 97 Prozent teurer wurden.  Im Vergleich dazu hätten sich die Beiträge einer Kfz-Haftpflichtversicherung mit einer Steigerung von knapp über 7 Prozent seit 2013 "kaum erhöht". 

Blechschaden-Verteuerung von 2.400 auf 3.700 Euro

Bei den Versicherern führen die höheren Ersatzteilpreise zwangsläufig auch zu steigenden Reparaturkosten nach Unfällen. Im vergangenen Jahr habe ein Pkw-Sachschaden die Kfz-Haftpflichtversicherer im Durchschnitt rund 3.700 Euro gekostet, was gegenüber dem Jahr davor bereits einen Anstieg um 8,4 Prozent brachte. 2013 sei der Durchschnittswert noch bei 2.400 Euro gelegen. 

Fast drei Mrd. Euro Verlust für 2023 erwartet

Vor dem Hintergrund der weiterhin hohen Preissteigerungen und in den vergangenen Jahren kaum gestiegenen Kfz-Versicherungsbeiträgen geht der GDV davon aus, dass die Kfz-Versicherer in diesem Jahr deutlich mehr Geld ausgeben als sie einnehmen. "Nach unserer neuesten Hochrechnung wird die Sparte in diesem Jahr voraussichtlich einen Verlust von fast drei Milliarden Euro machen", so Asmussen. Die Autofahrer zahlen in diesem Jahr für die Absicherung ihrer Fahrzeuge rund 30,2 Milliarden Euro – aber die Versicherer müssten rund 33,1 Milliarden Euro für Schäden und Verwaltung ausgeben. Unter dem Strich stünden damit "jedem eingenommenen Euro Ausgaben von 1,10 Euro gegenüber“. Konkret bedeutet dies einen Anstieg der Combined Ratio auf mindestens 110 Prozent und ein Abgleiten der Kfz-Versicherung in deutlich rote Zahlen.

Statistik bildet ET-Preise für 34 Fabrikate ab 

Für ihre Untersuchung der Ersatzteilpreise recherchieren Ingenieure und Statistiker des GDV in der Schadenkalkulations-Datenbank von Audatex jährlich die Ersatzteilpreise für verschiedene Fahrzeugtypen. Die Auswahl der Fahrzeuge umfasst aktuell 34 Fabrikate mehrerer Hersteller und Kleinwagen ebenso wie Oberklasse-Modelle. Für jedes Fahrzeug wurden die Preise von bis zu zwanzig Ersatzteilen erhoben, die nach Unfällen häufig ausgetauscht werden müssen.   (kaf/wkp)

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